Ende September bis Anfang Oktober war ich in Australien und Neuseeland an verschiedenen Universitäten zu Gast. Das hauptsächliche Anliegen war, ein lange geplantes Forschungsprojekt mit meinem Kollegen Matt Bower an der School of Education der Macquarie University in Sydney endlich in Gang zu bringen. Sehr vorteilhaft ist natürlich, dass die Macquarie University eine der strategischen Partneruniversitäten der Universität Hamburg ist und so Fragen der Finanzierung von Reisen und Wissenschaftleraustausch deutlich einfacher gelöst werden konnten.

Zunächst mussten wir aber einmal wieder anfangen, uns zu erklären wie unser jeweiliger Forschungsstand ist, welches jetzt gute Beiträge der einen Forschergruppe für die andere sein könnten. Matt hat ein Netzwerk von Wissenschaftler aufgebaut, die Forschung zu „Computational Thinking Development in Classroom“ beforschen. Es gibt ein kleineres Projekt in der Lehrerbildung und einen ARC Forschungsantrag (so etwas wie die DFG, aber in Australien). Wir bieten mittlerweile viel Erfahrung und Instrumente zur Unterrichtsforschung mit Video an. Dazu habe ich auch einen Vortrag an der Universität in Sydney gehalten, der recht gut besucht war.

Vortrag an der Macquarie University in Sydney

Vortrag an der Macquarie University in Sydney

Nach diversen Meetings haben wir nun letztlich endlich einen detaillierten Plan welche Forschungsfragen wir bearbeiten, wir haben einen detaillierten Zeitplan mit Meilensteinen, ein Wissenschaftleraustauch ist so weit, dass ein Doktorand beginnt, seine Koffer zu packen und auch die Finanzierung für eine Postdoc-Mitarbeiterin für den Besuch an der Partneruniversität steht. Mehr war nicht zu erwarten.

Während des Aufenthaltes habe ich für fünf Tage einen Abstecher auf die Nordinsel von Neuseeland unternommen. Ziel dieses Abstechers war es auszuloten, ob für mich während eines zukünftigen Forschungssemesters die Möglichkeit besteht, an einem Projekt an der University of Auckland oder am WMIER der Universität von Waikato teilzunehmen. Solche Projekte hatte ich vorher recherchiert und Ansprechpartner gesucht. Interessant ist, dass Kontakte fast ausschließlich über Kolleginnen und Kollegen zu Stande gekommen sind, die selbst gerade irgendwo auf der Welt forschen oder als Immigranten an Universitäten in Neuseeland arbeiten. Es scheint hier so eine Art Erfahrungsschwelle zu geben, die besagt, dass es einer studien- oder arbeitsbedingten Auslandserfahrung bedarf, um offen gegenüber Anfragen aus dem Ausland zu sein und diese zu beantworten. Trotzdem hatte ich am Ende ein ziemlich volles Programm und habe den Eindruck gewonnen, dass auch nach John Hatties Weggang von der Uni Auckland an die Uni Melbourne eine Menge spannende unterrichtsbezogene Forschung in Neuseeland stattfindet. Ich werde jedenfalls die Kontakt pflegen und versuchen, tatsächlich bei dem einen oder anderen Projekt verbunden zu bleiben oder vielleicht auch in der Zukunft Teil davon zu werden.

Vielen Dank an Matt Bower, Robert Parker, Thomas Kerr, Adrian Norman, Rod Lane, Frauke Meyer, Jason M. Stephens, Bronwen Cowie, Elaine Khoo, Garry Falloon, Judy Parr, Ashwini Datt und Mark Bassett für die sehr interessanten Gespräche mit euch. Danke auch an die Kolleginnen und Kollegen, die gerade nicht in Neuseeland waren oder nicht konnten, an Deidre Le Fevre, Rena Heap, Mira Peter, Christine Rubie-Davies und Gavin Brown für die Antworten, dass es diesmal nicht passte. Wir bleiben sicher in Kontakt.